Wildbiene vor Bambusröhren





Wissen

So bauen Sie ein Insektenhotel

Insekten sind unverzichtbar für die Artenvielfalt in unseren Wäldern und Wiesen. Wir zeigen Ihnen, wie sie ein artgerechtes Insektenhotel ganz einfach selber bauen – und so der Umwelt Gutes tun.

Die Studie liess aufhorchen: Zwischen 1989 und 2015 ging die Zahl der Fluginsekten in deutschen Schutzgebieten um 75 Prozent zurück. Ein Drittel der Arten ist verschwunden. Die Resultate aus Deutschland lassen sich durchaus auf die Schweiz übertragen. Die nationalen «Roten Listen» zeigen, dass in unserem Land 60 Prozent der Insektenarten bedroht sind: Schmetterlinge, Bienen, Grillen, Fliegen, Libellen und viele andere finden immer weniger artgerechte Lebensräume. Das hat Konsequenzen für die ganze Natur, denn Insekten sind lebenswichtig für unsere Ökosysteme. Ohne Insekten reduziert sich die Bestäubung dramatisch, ohne Insekten verlieren etwa Vögel oder Reptilien ihre Nahrungsgrundlage.

Was tun?

Ein Insektenhotel ist ein nützlicher Beitrag für das Überleben diverser Arten und gibt uns die Möglichkeit, der Natur etwas zurückzugeben. Die Tierchen nutzen das Hotel in den wärmeren Jahreszeiten als Nisthilfe und zur Brutpflege. Im Winter bietet es Schutz vor Kälte und Nässe.

Insektenhotels gibt es in unendlich vielen Grössen und Formen. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf! Sie passen in den Garten oder auf den Balkon. Wer keinen geeigneten Ort findet, meldet sich bei der Gemeinde. So finden Sie möglicherweise einen Standort in einem öffentlichen Park oder auf einer Schulhauswiese. Die Natur wird es Ihnen danken.

Wildbienen
Wildbienen – auf diese Besucher können sich Besitzer eines Insektenhotels freuen.





Diese Werkzeuge und Materialien brauchen Sie

  • Säge
  • Bohrmaschine
  • Schleifpapier
  • Schleifklotz
  • Schraubenzieher, Akkuschrauber oder Hammer
  • Schrauben oder Nägel
  • Zange
  • eine alte Schublade oder vier Bretter und Rückwand
  • kleine Holzbretter für die Unterteilung der Ebenen und «Räume» im Hotel. Als Alternative: Dosen, Röhre, Blumentöpfe, Hohlziegel
  • Aluminium- oder Metallblech
  • röhrenartige Hohlräume im Umfang von 3 bis 6 mm: z. B. zugeschnittener Baumstamm von ca. 20 cm Länge, Bambus, Schilfhalm, Strohhalm, hohle Pflanzenstängel oder Schneckenhäuser





Die Bauanleitung fürs Insektenhotel

Holz und Werkzeuge für ein Insektenhotel

Das Grundgerüst bauen

Schritt 1: Vier Bretter (zwei Seitenwände, einen Boden und eine Decke) auf eine beliebige Grösse zuschneiden. Die Rückwand zuschneiden. Ebenfalls kleinere Bretter für die Unterteilung im Hotel zuschneiden. Wenn Sie es nicht so mit dem Sägen haben, lassen Sie die einzelnen Elemente in einem Baumarkt zuschneiden.
Tipp: Verwenden Sie unbehandeltes, möglichst gut gelagertes Holz. Lackierte oder chemisch behandelte Hölzer schrecken Insekten ab.

Schritt 2: Dach, Boden und Seitenwände zusammenschrauben. Zum Schluss die Rückwand hinten festschrauben.

Ein Insektenhotel im Bau

Die Befüllung beachten

Schritt 3: Die Materialien zum Befüllen vorbereiten: Bambus zuschneiden, verschieden grosse Löcher (2–10 mm) in den Baumstamm bohren. Danach das Hotel mit allen Materialien befüllen. Vorsicht: die Löcher nicht in die Jahresringe bohren. Es können sich sonst Risse bilden, durch die Wasser eindringt. Feuchtigkeit erhöht das Risiko von Pilzbefall und damit von Krankheiten. Bohren Sie Löcher mit verschiedenen Durchmessern (3–8 mm). Achten Sie auf sauber gebohrte Löcher, damit sich die Tiere später nicht verletzen.

Schritt 4: Aluminiumblech (als Alternative ein Metallblech) auf das Dach nageln, damit das Hotel wettergeschützt ist.

Ein Insektenhotel im Garten

Die Besucher empfangen

Schritt 5: Stellen Sie das Insektenhotel an einem geeigneten Platz im Garten oder auf dem Balkon auf oder hängen Sie es mit einem Drahtgeflecht an einem passenden Ort auf.

Schritt 6: Pflanzen Sie im Garten oder auf dem Balkon Blumen oder Kräuter mit einem reichhaltigen Pollen- und/oder Nektarangebot. Geeignet sind etwa Lavendel, Rosmarin, Thymian, Wiesenblumen oder Klee.






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