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Der Auto mit Survival-Coach Mike Zuber





Wissen

Hurra, es brennt!

Der Homo erectus war es, der ab etwa 700 000 v. Chr. herausfand, wie man Feuer entfacht.
Vorher kannten die Menschen die Flammen nur von Blitzeinschlägen oder vielleicht auch von Buschbränden. Aber wie macht man ein Feuer, so ohne Feuerzeug und Zündhölzer?






«Es ist immer etwas Spezielles, bei einer Feuergeburt dabei zu sein», sagt der Berner Survival-Coach Mike Zuber. In seinen Kursen zeigt Zuber den Teilnehmenden, wie sie mit Bohrholz, Spindel, Druckstück und Bogen eine Glut entfachen können. Mit etwas trockenen Pflanzenfasern als Zunder wird aus der Glut ein kleines Feuer, die Basis für ein grosses Lagerfeuer. Allerdings ist dieser Vorgang nicht ganz so einfach, wie er klingt. Feuerbohren erfordert das geeignete Material, die richtige Technik und den nötigen Durchhaltewillen. «Nicht aufgeben, wenn es beim ersten Mal nicht klappt», sagt Zuber. «Wenn man nach drei, vier vergeblichen Versuchen den Dreh endlich raushat, ist die Freude umso grösser.» Und so funktioniert’s.











Das Material

Material zum Feuer machen: Feuerbrett

Feuerbrett: Bildet die Unterlage des Feuerbohrens. Das Feuerbrett sollte aus Weichholz wie Fichte, Pappel oder Weide sein. Schnitzen Sie eine kleine Vertiefung ins Holz, etwa 2 bis 3 cm vom Rand entfernt.






Material zum Feuer machen: Spindel

Spindel: Fürs runde Drehstück verwenden Sie ebenfalls weiches Material. Es kann dieselbe Holzart sein wie beim Feuerbrett. Die eine Seite des Spindelholzes runden Sie ab, den Kopf spitzen Sie leicht zu mit ebenfalls abgerundetem Ende.






Material zum Feuer machen: Handstück

Handstück: Das Druckstück besteht aus Hartholz. Suchen Sie sich beispielsweise eine runde, handliche Scheibe eines Astes. Ins Handstück bohren Sie ein kleines Loch, in dem sich der Spindelkopf drehen kann.

Material zum Feuer machen: Feuerbogen

Feuerbogen: Dazu brauchen Sie einen Stecken und eine feste Schnur respektive ein dünnes Seil. Die Schnur ist beim Feuerbogen nicht angespannt, sondern hängt lose runter. Sobald Sie sie aber einmal um die Spindel gewickelt haben, sollte die Schnur gespannt sein.






Material zum Feuer machen: Zunder

Zunder: Sollte leicht entflammbar sein. Verwenden Sie dazu trockene Pflanzenfasern wie Heu oder Fasern von Baumrinden.

 

Die Technik

Einspannen: Zuerst spannen Sie die Spindel in den Feuerbogen ein. Sobald Sie die Schnur einmal um die Spindel gewickelt haben, sollte sie wie erwähnt gespannt sein.

Technik zum Feuer machen: Einspannen






Positionieren: Stehen Sie mit Ihrem linken Bein rechtwinklig zum Boden auf das Feuerbrett, sodass es nicht verrutschen kann. Der Fuss sollte dabei etwa eine Handbreite vom Bohrloch entfernt platziert sein.






Drücken: Nehmen Sie das Druckstück in die linke Hand und drücken Sie es auf den angespitzten Spindelkopf. Nutzen Sie dabei das Gewicht des Oberkörpers. Der Körperschwerpunkt sollte nun genau über dem Druckpunkt des Spindelkopfs sein.






Bohren: Nehmen Sie den Feuerbogen und drillen Sie so lange, bis die Vertiefung im Feuerbrett eine runde Form annimmt und bereits etwas Rauch aufsteigt.

Technik zum Feuer machen: Einspannen: Bohren






Kerbe schneiden: Jetzt folgt der letzte Fertigungsschritt Ihres Materials: Schneiden Sie eine dreieckige Kerbe ins Feuerbrett, deren Spitze bis zirka in die Mitte des Feuerlochs reicht.

Technik zum Feuer machen: Einspannen: Kerbe schneiden






Nun sind Sie schon fast parat fürs Feuermachen. Legen Sie noch den etwas zusammengeknüllten Zunder unter die Kerbe des Feuerbretts. Beim Bohren sollten Sie darauf achten, dass Sie gleichmässig drillen und den Druck auf die Spindel stetig erhöhen. Durch die Reibungshitze entsteht eine kleine Glut, die sich im Zundermaterial sammelt.






Blasen: Sobald der Rauch stärker und weiss wird, entfernen Sie das Feuerbrett vorsichtig vom Zunder. Greifen Sie den Zunderbüschel und blasen Sie langsam und gleichmässig in die Glut, bis der Zunder entflammt. Hurra, es brennt!






Survival-Coach Mike Zuber

Der Berner Survival-Coach Mike Zuber zeigt den Teilnehmenden in seinen Kursen, wie man Holzgefässe herstellt, Steinklingen schlägt, Feuer bohrt oder Biwaks aus Naturmaterialien baut. Nebst den technischen Fähigkeiten, den sogenannten «Hard Skills», sind in der Natur auch die «Soft Skills», also die geistige Einstellung, entscheidend. «Bei dem, was ich tue, dreht sich alles um Achtsamkeit», sagt der zweifache Familienvater. «Wichtig ist, mit der Natur zu fliessen und ihre Geschenke überhaupt zu erkennen.»






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